Obwohl ich meistens mich mit der Installation von virtuellen Systemen beschäftige (Projekt AI2) kommt es hin und wieder vor, dass ich auch physische Server installieren darf. 🙂
Bei der Installation von Server 2012 (R2) bzw. Hyper-V Server 2012 auf einem physischen System muss man sich vorab Gedanken machen, wie die Hardware konfiguriert werden soll, demnach sind zwei unterschiedliche Wege zu beschreiten. Aktuelle Boards werden seit Jahren mit UEFI, als Nachfolger des BIOS ausgeliefert. Aus Kompatibilitätsgründen gibt es noch die Legacy-Einstellungen, die für ein BIOS-entsprechendes Verhalten sorgen. Leider sind die Werkseinstellungen oft gemischt, so dass die Installation auf Fehler läuft.
Jetzt muss man sich entscheiden, wie die Boot-Festplatte partitioniert werden soll, entweder klassisch mit MBR oder mit dem „neuen“ GPT Partitionsschema benutzt werden soll.
GPT bietet gegenüber MBR u.a. folgende Vorteile:
- Unbegrenzte Anzahl an primären Paritionen (4 bei MBR)
- Maximale Festplatten- bzw. Paritionsgröße 18 Exabyte (2 TByte bei MBR)
- Datensektoren mit Prüfsumme und Backup-Sektoren
Ist die Bootplatte größer als 2 TByte (macht meistens keinen Sinn, da man besser Betriebssystem und Daten auf separaten Festplatten speichert) führt kein Weg an GPT vorbei. Will man die Features des UEFI-Bios nutzen, so muss man ebenfalls GPT wählen. Will man das Betriebssystem hingegen vom USB-Stick / USB-Festplatte installieren, wird dieses durch UEFI nicht unterstützt und man muss die Festplatte mit MBR formatieren und alle relevanten Einstellungen auf „Legacy“ stellen.
Am Beispiel eines SuperMicro X10SLM-F habe ich beide Installationswege beschrieben:
Die Thematik betrifft alle physischen Installationen seit Windows Vista (XP unterstützt GPT noch nicht) selbst bei meinen ersten Tests mit Windows 10 hat sich gezeigt, dass das Installationsprogramm immer noch nicht selbstständig die Platte für MBR/ GPT je nach Bedarf automatisch vorbereiten kann.